Tagebuch




Eine stachelige Sache

20171001_165625_BAE3475
Jürgen am Gates Pass, Sonora Desert, Arizona

Beim Frühstück verabschieden wir uns von Pat und Ricky; wir genießen noch einmal die köstliche und herzhafte Auswahl. Neben uns sitzt eine Familie mit zwei kleinen Kindern aus Tucson; Mama hat heute Geburtstag und gleich machen die kleinen und großen Cowboys ihren ersten Ausritt. Aufregung! Bereist vor dem Frühstück hat sich tiny litte bear im Bullenreiten geübt.

Wir packen zusammen, das war ein super schöner Aufenthalt hier. Bevor wir losfahren, schauen wir dem Start des Morgenausrittes zu. Das Foto vom Sonnenuntergang, das ich gestern bei Facebook gepostet habe, findet sehr viel Zuspruch was mich natürlich sehr freut.

Der Transfer nach Tucson ist kurz und so kommen wir am Sonora Desert Museum an, dass wir schon vom Aufenthalt 2012 kennen. Es ist hier noch deutlich heißer als in Tombstone; im Laufe des Tages klettert das Thermometer auf über 38 Grad.

Daher schlendern wir mit gebremster Geschwindigkeit durch den Garten. Ein „Museum“ im herkömmlichen Sinne ist dies hier nämlich nicht. Das meiste findet draussen statt; es ist mehr eine Kombination von botanischem Garten und Zoo in natürlicher Umgebung. Viele der Tiere haben sich bei der Hitze in den Schatten verzogen, selbst die Kolibris machen sich rar. Es gibt aber mehr als genug zu sehen und wir genießen die Ruhe der Wüste.

Lehrreich ist wieder der Vortrag von Rangern zu giftigen Tieren der Wüste. Neben dem Gila-Monster darf natürlich die Klapperschlange nicht fehlen. Sehr anschaulicher und lebendiger Vortrag inklusive Verhaltenstipps. In der Ausstellung befinden sich hinterer alleine 8 der hier lebenden Arten von Klapperschlangen und es ist erstaunlich, wie unterschiedlich die gefärbt sind. Kein Wunder, dass wir die nicht zu Gesicht bekommen; im Wüstensand, zwischen den Steinen und unter den Büschen sind sie bestimmt nur sehr schwer auszumachen.

Bei den Geiern zeigt Gabi mal kurz, welche Spannweite die Tiere so aufweisen. An manchen Stellen ist die Wüste sehr bunt; ein wahrer Wüstengarten. Stachelig ist es aber allemal, mann muss immer aufpassen, sich nicht zu pieken. Und auch die Stacheln des Ocatillo-Kaktus beeindrucken uns. Gestern noch sind wir beim Ausritt diesen Stacheln sehr nahe gekommen. Nur durch geschicktes Manöver und wegducken war zu vermeiden, dass uns der Cowboyhut vom Kopf gezogen wurde.

Wir gönne uns ein Eis, trinken viel und machen uns dann noch auf den Weg zum wenige Kilometer entfernten Saguaro NP. Nach dem Besuch im Visitor Center drehen wir eine schnelle Runde über den Javelina Wash Trail; auch hier immer bei jedem Schritt darauf achtend, was auf dem Weg und rechts/links so liegen könnte. 2 Klapperschlangensichtungen gab es hier heute schon.

Letzter Trail des Tages: der Desert Discovery Nature Trail mit tollen Aussichten auf die Berge und den Kakteenwald. ganz schön riesig, diese Saguaros. Die Sonne geht schon bald unter und so machen wir uns über den Gates Pass auf den Rückweg nach Tucson, nicht ohne an 2 Aussichtspunkten anzuhalten.

Wir sind total platt; die Hitze saugt einem echt die Energie aus den Knochen. ich kann die App „around me“ sehr empfehlen - die zeigt einem alles an, was sich so um einen herum befindet. So ist schnell rausgefunden, dass es eine „Papa John Pizzabude“ in der Nähe gibt. ich fahre schnell hin und ordere eine mittlere Pizza, die für zwei Leute absolut ausreichend ist. Kostet 17 Dollar, die Nummer größer (large) gibt es heute für 14 Dollar. Irre, da müssen wir eben etwas mehr Energie nachschieben.

Bilder aussortieren und Tagebuch schreiben geht einfach nicht mehr. Wir schauen noch kurz etwas fern und machen die Augen zu - tatsächlich schlafen wir über 10 Stunden; der Körper bekommt, was er braucht. So entstand dieser Beitrag auch erst am nächsten Morgen.

Tagesetappe: 177 Kilometer
Übernachtung: Country Inn & Suites by Carlson Tucson City Center, AZ
© 2017 Gabi & Jürgen