Tagebuch




Taos Pueblo und Santa Fe

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Gabi in Taos Pueblo, NM

So, meine Lieben, heute muss es schnell gehen, denn die Zeit ist knapp. Morgen müssen wir früh raus und der heutige Tag war dann doch lang und ausgefüllt.

Der sintflutartige Regen gestern Abend hatte was Gutes: unser Auto, dass nach der gestrigen Offroad-Eskapade doch recht mitgenommen aussah, hat eine großzügige Dusche erhalten und strahlte heute Morgen wieder im tiefen schwarz. Nach einem Motel-Frühstück „Standard“ brechen wir nach Taos auf. 90 Minuten Fahrt durch die Berge, die wie im Fluge vergehen. Denn: die Strecke ist wunderschön und abwechslungsreich. Der Rio Grande begleitet uns eine ganze Weile und hin und wieder müssen wir anhalten, uns die Beine vertreten und Fotos machen.

Taos selbst liegt auch auf über 2.000 Metern und das Städtchen ist allemal einen Ausflug Wert! Adobebauten, wohin man auch schaut. Die Lehmtöne beherrschen die Architektur auch hier. Dazu bunte Accessoires, die omnipräsenten Chili-Bündel, die überall herabhängen und strahlend blauer Himmel.

Wir bummeln ausgiebig herum und in einem Outdoor-Landen finde ich ein neues Hemd, dass ich gleich anbehalte. Meine Ausstattung weist immer noch einige Kleidungsstücke aus der „dicken“ Lebensphase auf - da ist Ergänzung willkommen. Auf der „Kid Carson Road“ befindet sich das gleichnamige Museum. Geschlossen, weil Sonntag ist; einige hübsche Fotomotive finden sich hier dennoch.

Wenige Kilometer weiter erreichen wir „Taos Pueblo“, den größten (?) heute noch zusammenhängenden Komplex, der von einem Indianerstamm bewohnt wird. Wir machen eine Führung mit (die im üppigen Eintrittspreis enthalten ist) und erfahren einiges über die Kultur und die Bauwerke.

Die älteste Siedlung ist hier von rd. 1.200 n.Chr. nachgewiesen - der heutige Komplex für ca. 100 Familien stammt aus den frühen 1.800er Jahren. Interessant: es gibt hier heute noch weder Strom noch fließendes Wasser. letzteres liefert der kleine Fluss, der mitten hindurch fließt. Wenige Familien leben ausschließlich hier, viele haben einen Hauptwohnsitz in der Nähe mit den Annehmlichkeiten der Zivilisation.

Was beachtlich ist: Wind, Regen und Wetter nagen an den Bauwerken und sie müssen allesamt jährlich (!) einmal restauriert werden. Und so werkeln auch heute Leute an diversen Bauwerken. Übrigens: Wer seinen Karl May gelesen hat, kann natürlich mitreden! Früher gab es hier keine Türen und Fenster. Die Appartements waren nur durch die Decke zugänglich. Leiter weg - kein Zugang. Das hat sich aber im Laufe der Zeit geändert.

Zum Abschluss essen wir noch in einer der Behausungen „fried bread“ - das Stammgericht. Brot, dass schwimmend im Fett ausgebacken sehr lecker daher kommt. Gabi nimmt es süß mit Puderzucker, Zimtzucker und Honig, ich dagegen herzhaft mit green Chili und Cheese.

Für den Rückweg gönnen wir uns einen Umweg über die „High Road to Taos“, eine Straße, die sich in vielen Serpentinen durch die Sangre de Christo Mountains windet. Herrlich!! Am Wegesrand liegen nicht nur berauschende Ausblicke, sondern auch noch einige sehenswerte Adobe-Kirchen.

Gegen 16:00 Uhr erreichen wir das Motel, checken kurz die Nachrichtenlage (Herzlichen Glückwunsch, lieber Stefan Rouenhoff zum Direktmandat im Bundestag für die CDU im Kreis Kleve; nachdenklich macht der Wahlausgang zugunsten der bisherigen „Randgruppen“, denen man sich nun entschieden stellen muss) und starten dann durch in die Old Town von Santa Fe.

Dort glühen die Adobe-Bauten in der Abendsonne. Auf der Plaza spielt der „New-Mexico-Headless-Chor“ vor größerem Publikum. Natürlich statten wir auch meinem Namenspatron, dem hl. Franz von Assisi an der gleichnamigen Kathedrale einen Besuch ab. Am Ende schnappen wir uns Chinesisches Essen bei Yin Yang und machen uns dann über den Rechner, die Fotos und das Tagebuch her.

Upload klappt hier in der Bar wieder gut und als Beifang gibt es gezapftes Bier aus Santa Fe und Cocktails. Morgen werden wir hier um 05:15 Uhr aufbrechen. Wenn das Wetter passt, werden uns gleich drei Höhepunkte erwarten: zunächst eine Ballonfahrt über Albuquerque, dann ein Abstecher zum VLA („very large array“ - das verlinke ich einfach mal, um Erklärungen zu sparen) und anschließend zum White Sands NM (wenn das zeitlich noch passt, sonst Dienstag).

Daher: Gute Nacht, uns geht es gut und wir freuen uns auf morgen. Der heutige „Indianertag“ war klasse!

Tagesetappe: 246 Kilometer
Übernachtung: Sage Inn***, Santa Fe, NM
© 2017 Gabi & Jürgen