Tagebuch




Cowboy Feeling ...

20170929_100844_BAE0625
Gabi und Jürgen nach einem "slow ride", Tombstone Monument Guest Ranch, AZ

Die Nacht war irgendwie zu kurz. Hatte lange am Mac gesessen und war dann auch immer wieder aufgewacht. Der Kühlschrank brummt, als würde er jeden Moment explodieren. Stecker raus!

Unser Tag startet dann aber sehr erfreulich mit einem Rundgang über die Ranch und einem ausgezeichneten Cowboy-Frühstück mit allem, was das Herz begehrt. Herzhaft, fruchtig, lecker! Alle hier sind super nett und die Wrangler, die sich eben schon um die Pferde gekümmert haben, frühstücken mit uns.

Dann machen wir uns fertig für unseren ersten Ausritt. Gabi hat schlauerweise unsere Radfahrhosen eingepackt, die wir nun „drunter“ tragen. Lange Hosen und auch Hemden mit langem Arm waren dringend empfohlen. Hatte ich nicht verstanden, jetzt weiß ich, warum. Gabi hat ihre Cowboystiefel von zu Hause mitgebracht, ich versuche das mal mit den Trekkingschuhen. Geht gut, aber vielleicht schnappe ich mir morgen mal ein Paar Cowboyboots aus dem Stable.

Um 09:00 Uhr geht es los: ein einstündiger „slow ride“ steht auf dem Programm und wir sind mit Cowboy David alleine unterwegs. Das ist natürlich Luxus pur. Er gibt uns eine kurze Einweisung ins Sportgerät: Zehen etwas nach oben, Zügel immer festhalten und NIE loslassen, Zügel immer vor dem Sattelknauf halten, Hand nach links - Pferd nach links, Hand nach rechts - Pferd nach rechts. Zügel hinter den Sattelknauf - Pferd stoppt, Zügel stärker nach hinten ziehen - Rückwärtsgang. Klingt einfach, ist es auch! Ach ja: da die Klapperschlangen um diese Jahreszeit sehr aktiv sind, sollen wir unseren Pferden nicht erlauben, unterwegs zu fressen. Gerade in den Büschen, an denen die Vierbeiner so gerne knabbern, verstecken sich die Reptilien und wenn die dem Pferd in die Nase beißen, schwillt die zu und es bekommt keine Luft mehr. Das will ja keiner!

Wir reiten durch „unsere“ Westernstadt und das ist schon cool. David vorne weg, Gabi hinterher, ich mache den Schluss. Dann geht es raus ins freie Gelände und das ist sehr abwechslungsreich: Steppengras, Kakteen, Büsche, enge Wege, die ich zu Fuß kaum passieren würde, Stock und Stein, rauf und runter, hohe Büsche, durch die sich die Pferde durchzwängen (dafür sind die langen Sachen Gold Wert, ich habe eine Ahnung, wie meine Beine und Arme jetzt aussehen würden, wenn ich sie nicht geschützt hätte), sehr tiefer Sand und die Perspektive aus dem Sattel ist sehr speziell.

Was mich am meisten wundert: alles geht so easy! Klar, dass sind liebe Tiere - aber mein Brauner macht genau, was ich will (oder lässt er mich nur glauben, dass das so ist und lacht sich innerlich scheckig?). Lässig sitze ich im Sattel, eine Hand am Zügel, die andere baumelt herunter. Festhalten ist nicht nötig. Und Pablo macht genau, was ich will. Kleiner Busch - links vorbei, Zügel einen Hauch nach links. Dicker Stein - rechts vorbei, Zügeln etwas nach rechts. So mäandern wir durch die Landschaft und es unbeschreiblich relaxed. Das Ganze hat tatsächlich so etwas wie einen „Flow“ - super coole Sache. Unterwegs habe ich den Eindruck, dass die Veranstaltung nachhaltig auf meine Oberschenkel einwirken wird, aber sehen wir mal. Dafür, dass das Pferd läuft, bin ich sicher, dass ich sportlich beteiligt bin.

Es ist auch definitiv so, dass ich spüre, wie ich Pablo die Arbeit erleichtern kann: geht es steil hinauf, lehne ich mich instinktiv nach vorne - steil bergab: Rückenlage. Das scheint ihm zu gefallen. Ich kann immer wieder nur sagen: lest eueren Karl May!

Als Gabis Pferd mal etwas zu langsam wird, ruft David ihr zu: „Kick him like you kick your husband!“ Ich stelle mich taub, aber auch das hilft mir sehr: trödelt Pablo mal, kriegt er einen leichten „Kick“ meiner Fersen und schon geht es vorwärts.

Eine gute Stunde später sind wir zurück und ein Paar, das wir beim Frühstück angesprochen hatten, filmt uns, als wir in die „Straße“ einreiten. Auch am Anfang hatten sie zwei Fotos gemacht. Sie haben extra ihre Abreise um eine Stunde verschoben, um uns die Bilder und Videos zu überspielen - wer würde das bei uns machen? Auch ich hatte mich nach der Hälfte des Weges getraut, das iPhone auszupacken und einige Bilder und auch ein Video zu machen. So gibt es tatsächlich Fotos von uns beiden im Sattel.

Zum Mittagessen gibt es Fish & Chips für uns. Dazu bedienen wir uns am Wasserspender, der viel Wasser, Eiskugeln und Gurkenscheiben (hallo Heiner, das wäre was für dich!) sowie Erdbeeren enthält. Kurios, aber erfrischend!

Anschließend fahren wir für 2,5 Stunden ins nahe Tombstone (Übersetzung: Grabstein). Fahrtzeit: 5 Minuten über die Gravel-Road, wenn man fix fährt. Die Geschichte der Stadt habe ich 2012 glaube ich ziemlich ausführlich beschrieben, oder? Schaut euch den gleichnamigen Film mit Kurt Russel & Val Kilmer an. Wyatt Earp, seine beiden Brüder und Doc Holliday erschießen 3 Leute (den 19-jährigen Clanton zwei Mc Laurys) am OK Coral und die Welt diskutiert (zumindest in Insiderkreisen) noch heute, ob es „Law and Order“ (mein Fachgebiet) oder Mord war.

Die „Town to tough to die“ ist zweimal von heftigen Bränden heimgesucht und wieder aufgebaut worden. Hier tobte in den 1880ern das pralle Leben. Silbermienen, Glücksspiel, Prostitution auf höchstem Niveau. Und die Flagge halten sie heute noch hoch. Big Nose Kate’s Saloon, der OK Coral, die „Epitaph“-Druckerei und natürlich das „Bird Cage Theatre“ sind echte Sehenswürdigkeiten, von der Mainstreet mal ganz abgesehen.

Wir kaufen diesmal tatsächlich Karten für die „Shoot out Show“ um 14:00 Uhr (täglich erschießen die Gesetzeshüter mehrfach die 3 „Schurken“ an der Originalstädte. Im Eintritt von 10,00 $ inbegriffen: Ausgaben der „Epitaph“ vom Tag danach (erhältlich in der Druckerei) und ein „Historama“ (eine Mischung aus Augsburger Puppenkiste und Dokumentarfilm zur Geschichte Tombstones). Check - alles gesehen und abgeholt.

Zwischendurch gehen wir noch ins „Bird Cage Theatre“ und unternehmen einen Zeitsprung in die 1880er: Kurz gesagt war das „der“ Puff der wilden Westernzeit und er war über die Grenzen Tombstones hinaus bekannt. Die New York Times bezeichnete es als den wildesten Ort zwischen 1881 und 1889. In den neun Jahren seiner Öffnungszeiten hatte es nie (!) auch nur eine Stunde geschlossen. 16 Schießereien innerhalb des Gebäudes, 140 Kugellöcher unterschiedlicher Kaliber in Wänden und Möbeln (einige von ihnen haben wir gesehen). Der Name kommt von den 14 Separees (Vogelkäfigen), die über der Spielhalle/Tanzfläche hingen und in denen die „Ladies of the night“ ihrer Profession nachgingen. Dazu gab es CanCan-Vorführungen auf der Bühne. Untendrunter: Weinkeller und Pokerräume. Hier ist das längste Pokerspiel der gesamten Westernzeit verzeichnet: 8 Jahre, 5 Monate und 3 Tage. Pokertisch und Karten stehen noch heute so, wie sie damals verlassen wurden, inklusive der Stühle auf dem dreckigen Boden. Wyatt Earp traf seine dritte Frau, Sadie Marcus, hier im „Bird Cage“ - auch sie war „vom Fach“.

Als Tomstones Stern mit dem Minenverfall unterging, wurde das Bird Cage Theatre geschlossen und stand unberührt fast 50 Jahre dort, inklusive des gesamten Inhalts. 1934 wurde es eine „Historic Landmark of the American West“ und für die Öffentlichkeit geöffnet - unverändert bis heute. Lediglich im Eingangsbereich ist eine Zwischenwand eingezogen worden, um Souvenirs verkaufen zu können und manche Räume sind als Museum mit Relikten der alten Zeit gefüllt worden.

Das war wirklich ein besonderer Moment, durch die Räume zu streifen und das Gefühl zu haben, Doc Holiday, Wyatt Earp und all die anderen seien gestern erst hier gewesen. Ich habe Fotos gemacht. Der absolute Oberhammer war die Ecke des Bestatters mit dem sehenswerten Leichenwagen (gebogene Scheiben, 24-Karat Gold und Sterling Silber). Da hängt neben Särgen, dem Leichenwagen etc. doch glatt eine original Werbeanzeige aus dieser Zeit; Slogan: „Warum halbtot rumlaufen, wenn wir sie für nur 22 $ beerdigen können?“ Ergänzend werden beste Kiefernsärge und der neue Leichenwagen angepriesen. Wer kann da schon nein sagen? Wer will dann noch weiter leben? S - a - g - e- n - h - a -f -t !

Die Schießerei im OK Coral ist eine Show, ziemlicher Klamauk, gehört aber dazu.

Zurück auf der Ranch folgt unser zweiter slow ride - genau so entspannt und klasse wie der erste. Mark führt uns, Tom (mit dem wir gestern Abend gepokert haben und der einer der Eigner der Ranch ist) macht den Schluss. Amber und David aus Tucson sind auch dabei. Mein Brauner braucht einige „Kicks“ - etwas schläfrig der Gute! Mit Tom unterhalte ich mich unterwegs darüber, wie schön das doch hier ist: nur das Hufgetrappel zu hören und die Grashüpfer, die umhersurren. Ansonsten: totale Stille. Ich finde es einfach super entspannend - Tom hat noch ein besseres Wort: „peaceful“! Dem ist nichts hinzuzufügen!!

Nun haben wir 2 Stunden auf der Terrasse gesessen und ich habe diesen Artikel bis hierher verfasst - wie die Zeit vergeht! Immerhin gab es ein Glas Wein dazu und ein paar Chips. Und jetzt ruft das Abendessen (es soll Steak geben!?) und anschließend Live-Musik im Saloon. Ob ich gleich noch dazu komme, den Rest zu schreiben und Fotos auszusortieren? Wer weiß?

Das Abendessen war wieder super in Gesellschaft von Pat und Ricky. Spinatsalat mit Orangen und Cranberrys, Steak mit Pilzen, Zwiebeln, grünem Spargel, Ofenkartoffel und Frischkäse sowie zum Abschluss Applepie mit Eis.

Im Saloon baut die „Livemusik“ auf. Gabi kann die Truppe sehen und sie äußert berechtigte Befürchtungen, dass die Band den zweiten Refrain noch erlebt. Hochbetagt, sage ich da nur. Den Herrn mit dem weißen Bart und der Gitarre haben wir bereits heute Mittag im OK Coral kennen gelernt; freitags macht er hier Musik. Unverstärkt, aber laut geben die beiden Countrysongs der 60er und 70er Jahre zum Besten.

Wir unterhalten uns mit Pat und Ricky, später kommt noch Karin Collins dazu, eine Deutsche, deren Mann bei der Army war und so ist sie in die Staaten gekommen (liebe Grüße an Yvonne und Alphons!).

In einer Pause greift ein über 80-jähriger zum Saxofon und intoniert „Summertime“ und ähnliche Stücke. Ich geselle mich zwischendurch zu Tom an die Theke - ich muss doch mal diesen Rye-Whisky aus Kentucky probieren, den er hier in größeren Mengen zu sich nimmt. Wir fachsimpeln über schottische Single Malts (danke Micha und Tim aus der Whiskybotschaft für ein erstes Grundwissen, damit kann ich hier mithalten) und plötzlich habe ich einen Colt in der Hand, kleines Kaliber, aber ist der geladen?

So ist das hier, alle lachen und ich werde das Ding wieder los. Großer Spaß, die Ritte für morgen sind gebucht und dazu gibt es bereits in der Frühe Cowboy-Frühstück am Lagerfeuer mit Geschichten von Arizona-Bill.

Noch ein gemütlicher Tag kommt uns gerade recht und der Rücken der Pferde darf gerne wieder für das echte „Cowboy-Feeling“ sorgen!

Tagesetappe: 8 Kilometer
Übernachtung: Tombstone Monument Guest Ranch, AZ

Fort Bowie und die Apachen

20170928_105734_BAE2766
Jürgen auf dem Trail zum Fort Bowie, Apache Pass, AZ

Auch heute morgen hole ich vor und nach dem Frühstück zunächst mal den Tagebucheintrag von gestern nach. Dabei habe ich unterschlagen, dass wir gestern Abend in der Little Toad Brewery ja auch noch zwei Schnäpse hatten. Schließlich ist das dort nicht nur eine Brauerei, sondern auch eine Destille. Gabi nimmt den einzigen Whisky, der auch noch „gealtert“ sein soll. Mal ehrlich: sie haben irgendetwas destilliert, das die Farbe von Whisky angenommen hat und dann so getauft. Selbst der Mekong-Whisky aus Thailand war besser, und das will was heißen. Mein Green Chili Vodka hält, was er verspricht: scharf!

Das Wetter ist hier weiterhin sehr bedeckt und es sieht verdächtig nach Regen aus. Für den Apache Pass, den man nur bei Trockenheit befahren kann und damit auch Fort Bowie sieht es nicht gut aus. Na, fahren wir doch erst mal los; es ist ja eine ganze Strecke.

Und siehe da, als wir Arizona erreichen, lacht uns blauer Himmel entgegen und die Wolken sind flauschig weiß. Also biegen wir von der I-10 ab und nehmen die unbefestigte Straße des Apache Pass zum Trailhead der Fort Bowie National Historic Site unter die Räder.

Fort Bowie ist so etwas wie ein „hike in Park“. Ohne eine Wanderung von 3,5 Meilen ist der Park nicht zu erforschen. Es ist mächtig heiß und ich komme gut ins Schwitzen. Auf dem Friedhof des Forts sehen wir, dass man damals nicht sehr alt wurde. Selbst Kinder sind hier begraben, u.a. ein Sohn des Apachen Geronimo.

Die Hitze schlägt mir auf den Magen und ich bin heilfroh, als wir das Visitor Center mit den besten Restrooms der Welt erreichen. Gabi lernt inzwischen Rangerin Amy kennen, die gerade auf dem Weg ist, zwei neuen Freiwilligen eine Ersteinweisung in die Geschichte des Fort Bowie zu geben. Wir dürfen uns anschließen und bekommen einen Geschichtsvortrag der Extraklasse. Amy ist redegewandt, hat amerikanische Geschichte studiert und ihre Vorfahren waren hier mit Fort Bowie verbunden. Richtig gut!

Das Fort war Mitte des 19. Jahrhunderts richtig groß und das Leben hier bestimmt kein Zuckerschlecken, auch wenn man einiges tat, es den hier stationierten Truppen und ihren Familien schön zu machen. Kneipe, Sanitäranlagen, gute hygienische Verhältnisse, eine Schule für Erwachsene und Kinder, Tennisplätze (!) - sogar eine Eismaschine hatten sie hier.

Aber wie gesagt: das Leben war gefährlich hier und insbesondere die Geschichte rund um den Chiricahua-Apachen Cochise und seine Familie schlägt auf den Magen. Zum Verhandeln war er mit seiner Familie hierher gekommen, wurde gefangen genommen, konnte alleine fliehen und seine Familie blieb als Geiseln zurück. Wie das so ist mit der Gewaltspirale: er nahm auch welche, und die Geschichte endete böse. Die Geiseln auf beiden Seiten wurden umgebracht und es entwickelte sich ein 11-jähriger Krieg zwischen den Apachen und den Truppen, der das Leben hier noch ungemütlicher machte.

Wir hingegen wandern frohgemut zurück zum Auto. Gut drei Stunden haben wir hier verbracht und knapp 8 km zurückgelegt in den heißen Bergen. Über den Apache Pass geht es weiter, tolle Offroad-Strecke!

Dann überlegen wir, ob wir überhaupt noch wie geplant zum Chricahua NM fahren sollen, denn obwohl wir heute mit der Ankunft in Arizona wieder eine Stunde „gewinnen“ wollen wir nicht zu spät auf der Ranch sein. Na gut, einen Abstecher machen wir, zumal der Park auf dem Weg liegt.

Nach dem obligatorischen Besuch im Visitor Center fahren wir den Bonita Canyon Drive bis zum höchsten Punkt auf rd. 2.300 m. Dort drehen wir eine kurze Runde über den Massai Nature Trail und wandern anschließend auch noch ein Stück des Echo Canyon Trail, der uns mitten hinein bringt in die zerborstene Felsenlandschaft.

Um 17:30 Uhr erreichen wir die Tombstone Monument Guest Ranch und werden herzlich empfangen. Kurze Einweisung ins Ranchleben, dann bekommen wir unserer riesiges Zimmer mit Terrasse und Blick auf die Berge. Sehr schön! Die ganze Anlage ist sagenhaft - ich muss morgen mal Bilder machen und ein eigenes Album nur für die Ranch erstellen. Sie ist aufgebaut wie die Hauptstraße des historischen Tombstone und vermittelt echtes Westernfeeling. Dazu die Geräusche der Grillen etc - unbeschreiblich! Yvonne und Alphons vom Ranchhouse Cafe in Eyll haben hier einige Jahre gelebt und gearbeitet.

Abendessen ist hier inklusive und so begeben wir uns um 18:00 Uhr in den Saloon, treffen auf Ricky und Pat aus Alabama und essen gemeinsam mit ihnen griechischen Salat, Chicken Alfredo und einen Pie mit Erdnussbutter zum Nachtisch. Dazu frisch gezapftes Bier und Margarita - die gibt es hier sogar „on tap“, also vom Faß und Zapfhahn.

Gegen Ende des Essens geht die Tür auf und Wyatt Earp steht leibhaftig an unserem Tisch. Er hat jahrelang in der Show zum Shootout am Ok-Coral mitgespielt und teilt uns mit, dass er uns heute Abend das Pokern beibringen wird. Und schon sitzen wir 4 mit ihm am Pokertisch, später kommt noch Tom von der Ranch hinzu. Als erstes bekommen wir alle Western-Namen. Gabi heißt am Pokertisch nur noch "Bad Baetzi" und ich werde "Texas Jack Vermillion" getauft. Zum piepen!

Wyatt erklärt unglaublich gut und wir spielen um Chips - einfach nur zum Spass. Dabei geht er mit uns im Laufe des Abends verschiedene Spielvarianten durch; als Ricks und Pat später zu Bett gehen, drehen alle mächtig auf, insbesondere Gabi, die völlig ausgelassen ist, auch unterstützt durch die Margaritas. Wir erzählen von unseren Reisen, natürlich auch die Story von den unzählbaren Bierflaschen am Vorabend. Uns allen laufen die Tränen über die Wangen und so endet ein unerwartet authentischer „Western-Abend“ mit viel „Spiel“-Witz, neuen Bekanntschaften und dem Gefühl, im Wilden Westen der 1880er angekommen zu sein.

Das wird sich morgen noch verstärken, denn wir haben uns für 09:00 Uhr und 15:00 zu einstündigen „slow-rides“ in die Umgebung angemeldet. Da wird das Cowboyfeeling noch präsenter werden. Wir freuen uns drauf.

Tagesetappe: 354 Kilometer
Übernachtung: Tombstone Monument Guest Ranch, AZ
© 2017 Gabi & Jürgen