Tagebuch




100% Umstellung ...

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Airbus A380-800 nach Ankunft am Airport Frankfurt (FRA)

Die Rückreise ist schnell erzählt:

Wir packen im Ocean Surf Inn & Suites Huntington Beach unsere letzten Sachen zusammen; die Koffer gehen zu. Unsere Wolfskin-Outdoor-Sandalen, die uns lange Jahre treu begleitet haben, finden allerdings ihre letzte Ruhestätte in Kalifornien - sie sind auf.

Auf dem Weg zum Flughafen machen wir noch 2 Stopps: den ersten an einem „normalen“ Einkaufszentrum; hier kaufen wir noch ein paar Mitbringsel für die Kids zu Hause ein. Dann fahren wir noch in Manhattan Beach das „Manhattan Village“ an. Das ist ein größeres Outlet, eine Mall, die „premier shopping“ verspricht und sich echt sehen lassen kann. Hier gibts auch einen Apple Store und so haben wir den auch noch gehabt auf unserer Reise - darf ja nicht fehlen.

Unser Ziel war es, das Auto spätestens um 13:00 Uhr bei Alamo am „Rental-Car-Return Airport“ abzugeben und um 12:55 Uhr sind wir dort fertig. Punktlandung, würde ich sagen. Unser Nissan Roug hat sehr gute Dienste getan und war prima ausgestattet. Den würde ich immer wieder nehmen; das müssen wir uns merken.

Der Transfer zum Airport mit dem Alamo-Shuttle dauert wegen dichten Verkehrs 15 Minuten. Online-Check-in war ja bereits nach dem Aufwachen erledigt worden, weshalb wir nur kurz unsere Koffer abgeben müssen. Dann haben wir Zeit, uns im duty-free-shop umzusehen; es sind aber keine besonderen Angebote in Sicht, die einen Einkauf rechtfertigen würden.

Der A-380 geht pünktlich raus in LA, wir sitzen wieder oben - diesmal aber in der Mittelreihe. Ruhen können wir etwas, schlafen ist ja kaum möglich in der economy. Fliegerwechsel in Frankfurt; diesmal problemlos. Birgit und Johanna holen us in Düsseldorf ab und um 15:00 Uhr sind wir zu Hause.

So schaffen wir es mühelos, nach einer kurzen Dusche und Klamottenwechsel 30 Minuten später bei Till zu sein, um Nicole und Stefan zur Hochzeit zu gratulieren und noch ein wenig mit zu feiern. Den Abend verbringen wir dann noch bei Birgit, Hott und Johanna, die uns auf einen kleinen Willkommenstrunk eingeladen hatten.

Um 22 Uhr kann ich dann endlich die Augen schließen und auf eine gute Nacht hoffen. Nun ja, hier ist alles anders: das Wetter ist nicht zu vergleichen mit dem sonnigen Kalifornien und die Zeitumstellung schlägt mal wieder voll zu. Ich werde einige Male wach, kann aber wieder einschlafen. Gabi steht mitten in der Nacht auf, weil sie nicht schlafen kann, kommt aber um 6 zurück. Um 12:30 Uhr steh ich auf und mache den Kamin an - damit es gemütlicher wird und das Temperaturgefälle ausgeglichen wird. Alles gut, so ist das nun mal. Morgen geht es wieder zur Arbeit und die nächsten Tage sind gespickt voll mit Terminen - 100% Wechsel auf allen Kanälen also.

Dennoch ein kurzes Fazit:

Mit 4.888 km war das eine Runde durch den Südwesten mit überschaubarer Fahrleistung. Nur 5 Quartiere hatten wir jeweils für eine Nacht, sieben mal blieben wir mindestens 2 Nächte. Das hatten wir so noch nicht und es entschleunigt den Urlaub natürlich enorm, was den Erholungswert steigert. Dass wir ein Schlafdefizit hatten, merkten wir daran, dass Nächte mit mehr als 10 Stunden Schlaf eher die Regel waren.

Kajakfahren auf der Saguaro-Lake-Ranch, Reiten auf der Tombstone-Monument-Ranch und Ballonfahren in Albuquerque waren sicherlich Highlights des Urlaubs. Das hat sehr viel Spaß gemacht und darf gerne dort oder anderswo wiederholt werden - absolute Empfehlung!

Auch die Entscheidung, bei den Unterkünften mehr auf Ranches, Bed & Breakfasts o.ä. zu setzen hat sich bewährt; wir werden diesen Trend im Auge behalten. Neben den Ranches war der Aufenthalt bei Christiane und Daniel in der Casa Acoma Albuquerque herausragend. Liebevolle Bewirtung und ein freundschaftliches Verhältnis vom ersten Moment an - klasse; danke auch dafür! Aber auch so manches Motel war für eine Überraschung gut; als Beispiel sei das La Fuente Inn & Suites in Yuma genannt; tolle Anlage mit gutem Service. Das Frühstücksangebot in allen Motels hat sich über die Jahre immer mehr verbessert. Diesbezüglich scheint dort ein Umdenkprozess im Gang zu sein. Im Gegenzug sind die Übernachtungen aber auch teurer geworden, was nicht nur an dem Dollarkurs liegt, der diesmal ja sogar wieder etwas besser für uns war.

Reiseplanung und -ablauf waren für uns wieder perfekt, alles hat super geklappt und die Aufenthaltsdauern waren für uns genau richtig - das ist aber individuell aber je nach Interessen sicher anders. Der Hinflug war von der Verspätung des Zubringerfluges nach FRA geprägt; so eine Rennerei in FRA möchten wir nicht nochmal erleben. Hut ab aber vor der Leistung, uns die Koffer, die es nicht mehr in den Flieger geschafft hatten schon am nächsten Morgen zum Aufwachen frei Haus ins 200 km von LAX entfernte Palm Springs zu liefern. Super! Ansonsten verlief alles völlig harmonisch - von den schlechten Nachrichten aus Las Vegas und dem Wahlausgang in Deutschland mal abgesehen.

Alles in allem sind wir sehr glücklich und dankbar, wieder so einen tollen Urlaub erleben zu dürfen. Danke an alle, die hin und wieder mal auf die Website geschaut haben oder sogar täglich mitgefiebert haben. Besonders lieben Dank natürlich für die ganz lieben Rückmeldungen dazu - das freut natürlich sehr und spornt an.

In den nächsten Wochen werden wir uns in aller Ruhe mal um die Fotos kümmern und ganz sicher auch wieder ins träumen kommen, was kommende Planungen angeht. Hoffen wir, dass wir alle gesund bleiben, dann kommt die nächste Reisewebsite bestimmt - bis bald, „HAPPY TRAVELLING“!!

Tagesetappe: 66 Kilometer
Übernachtung: LH 457 von LAX nach FRA, CA

Schlangen, Nebel, Staus und endlich Urlaub!

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Gabi im Best Western Palm Springs, CA

Mensch, ist das voll hier. So viel Betrieb haben wir am Flughafen Düsseldorf noch nicht erlebt. Da ist einmal die Krise rund um Air Berlin, die zu hunderte Metern Schlangen führt. Und dann noch die massive Unterbesetzung der Fa. Kötters bei der Sicherheitsabfertigung, die ebenfalls lange, lange Schlangen vor der Abfertigung erzeugt. Das setzt sich am Gate fort. Um einen Kaffee zu bekommen, stehen die Leute (und auch wir) 30 Minuten an. Nun ja - Zeit genug haben wir ja. „Da sind wir in der Mensa am Berufskolleg schneller“ bemerkt Gabi. Aber: nicht mehr an die Arbeit denken, es liegen drei Wochen Urlaub vor uns.

Wir freuen uns auf den „Wilden Westen“. Mal schauen, was uns erwartet. Hurrikan „Irma“ hat letzte Tage die Keys und Florida verwüstet, „Harvey“ einige Tage vorher Texas und Louisiana. Unser Reiseziel ist diesbezüglich glücklicherweise sicher.

Schon gestern Abend haben wir unsere Koffer zum Airport gebracht.Online eingecheckt waren wir da schon und die Koffer sind wir in 5 Minuten los geworden. Eine freundliche Dame am Lufthansaschalter bestätigt aber die Medienberichte: wir sollen uns auf totales Chaos einstellen - es sei ein Albtraum.

So lassen wir uns heute bereits um 04:30 Uhr zum Airport fahren. Um 05:00 Uhr sind wir da und richtig: da sind die unübersehbar langen Schlangen. Aber: alles ist perfekt organisiert, selbst die sicher mega gestressten Leute der Fa. Kötters sind super freundlich. Für diese Menschenmassen sind wir wirklich zügig „durch“; das hat schon mal geklappt. Milchkaffee und gemütliche Polster, wir warten aufs Boarding. Irgendwie bin ich anders als die Männer hier ringsum, denn alle trinken schon Bier. Wenn der Flieger gleich bitte nur pünktlich ist - in Frankfurt haben wir zwischen Landung und Start planmäßig nur 60 Minuten, um den Flieger zu wechseln.

Wir vertreiben uns die Zeit mit Milchkaffee und iPhone, das Boarding für den kurzen Flug nach Frankfurt beginnt bereits verspätet - das fängt ja gut an. Und es geht genau so gruselig weiter. Der Pilot erklärt uns, dass in Frankfurt dichtester Nebel ist und wir so lange nicht losfliegen können, als dass eine ordentliche Landung sicher ist. Vor 09:00 Uhr würde das nichts, unkt er. Es ist dann sogar 09:15 als wir abheben und exakt 30 Minuten später landen wir in Frankfurt. Damit sind wir aber noch nicht am Gate und von dort müssen wir noch durch die Passkontrolle und den langen Weg zum Abfluggate. Immer wieder stehen wir dumm auf dem Vorfeld rum, weil die Machine noch nicht in ihre endgültige Parkposition darf, denn die ist in dem ganzen Nebelstau noch belegt. Anderen Passagieren eröffnet der Kapitän bereits, dass sie umgebucht sind und zum Teil 12 Stunden auf die nächste Maschine warten müssen. Die Warterei ist n-e-r-v-e-n-z-e-r-f-e-t-z-e-n-d!

Um 10:15 Uhr sollte der A-380 Richtung LA abheben und genau um diese Zeit verlassen wir erst den anderen Flieger. Die Kabinencrew hat uns Hoffnung gemacht. Aus unserer Maschine sind 18 Passagiere auf diesen Weiterflug gebucht; vielleicht wartet der etwas. Und wieder Warteschlangen, bei der Bordkartenkontrolle, bei der Bundespolizei. Aber: alle haben Verständnis. Als die Pässe gesichtet sind, rennen wir los. Ich hatte vorher auf die Apple Watch geschaut und weiß anschließend, dass wir genau 1 km gerannt sind. Mit Rucksack und volle Pulle. Die Luft ist so trocken, dass wir anschließend noch 30 Minuten husten. Aber: wir haben es geschafft. Als wir zum Gate kommen, werden wir abgeklatscht und mit offenen Armen empfangen. „In 2 Minuten schließen wir die Tür zum Flieger“ hören wir noch hinter uns und rennen schon wieder, nun durch den Gang zum Flieger. Der Flugbegleiter versorgt uns erst mal mit Wasser und klar ist: das hat höchstens eine Handvoll der 18 Leute schaffen können - das wochenlange Training hat sich für uns aber gelohnt.

Der Flug geht schließlich um 11:00 Uhr raus und verläuft gewohnt blendend bei bestem Lufthansa-Service. Die Verspätung holen wir auf der langen Strecke wieder rein und nach pünktlicher Landung sind wir ruckzuck eingewandert. Das ging noch nie so schnell. Womit zu rechnen war: unsere Koffer haben es nicht geschafft in Frankfurt - Fehlanzeige. Noch eine nette Dame der Lufthansa versichert uns aber, dass beide Koffer noch heute in LA eintreffen und uns dann ins Motel nach Palm Springs (!) entweder noch heute Abend oder morgen früh frei Haus geliefert werden. Klasse!

Bei Alamo stehen wir in einer weiteren Schlange und ein Auto, das uns so richtig gut gefällt, finden wir zunächst auch nicht. Also nochmal warten und dann kommt ein frischgewaschener Nissan Rough um die Ecke. Den schnappen wir uns sofort. Super ausgestattet, 7.000 Meilen, Baujahr 2017. na also. Auf den Highways in LA: überall Staus. Für die 200 km bis Palm Springs benötigen wir 3 Stunden. Nun ist es aber genug.

Dass das Zimmer im Best Western mit den ansonsten guten Erfahrungen mit dieser Kette nicht mithalten kann, stört nicht weiter. Wir fahren noch zum nächsten Supermarkt, kaufen Wasser, Wein, Chips und Müsliriegel ein, essen im Subway nebenan noch ein Sub - dann sinken wir aufs Bett. Ich habe heute genau zwei Fotos geschossen - für mehr reichte die Zeit leider nicht.

Und ich möchte nach den anstrengenden Arbeitswochen hier diesmal nicht ganz so viel am Rechner sitzen. Mal sehen, ob das dieses Jahr klappt.

Unterm Strich: wir haben Urlaub und alles ist irgendwie doch noch gut gegangen. Wenn jetzt noch die Koffer irgendwann hier auftauchen, ist alles im Lot. Wilder Westen: wir sind wieder da! Yipiyayeah!

Tagesetappe: 9.540 Kilometer geflogen, 208 Kilometer gefahren
Übernachtung:
Best Western Inn, Palm Springs, CA
© 2017 Gabi & Jürgen