Tagebuch




Cowboy-Frühstück mit Arizona Bill

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Gabi beim Cowboy Breakfast, Tombstone Monument Guest Ranch, AZ

Der Tag beginnt mit einem Highlight: Cowboy-Frühstück mit Arizona Bill! Wer das ist? Was das ist? Und was man isst? Ok - hier kommt die Auflösung:

Arizona Bill ist hier auf der Ranch und in der gesamten Umgebung so etwas wie eine Institution. Und er hat viel zu erzählen; eines seiner Statements von heute Morgen: „Ich arbeite 7 Tage die Woche; gerade wenn du älter wirst, ist es wichtig, in Bewegung zu bleiben - das hält dich fit und gesund.“ Gute Einstellung!

Das Cowboy-Frühstück beginnt um 07:30 Uhr an der Feuerstelle hinter dem Chuckwagon. Das Feuer brennt, der Kaffee ist fertig. In der Feuerstelle glimmen drei Feuer: eines in der Mitte für den frischen Kaffee, zwei am Rand zum warmhalten der fertigen Kannen und später der Speisen. Arizona Bill erzählt Geschichten, wir grüßen ihn ganz lieb von Alphons und Yvonne, was ihn riesig freut. Die Wrangler machen im Hintergrund schon die Pferde fertig für den ersten Ausritt - der startet um 09:00 Uhr.

Gegen 08:00 Uhr kommt das „Handfeste“ dazu und das kann sich sehen lassen: Cowboy-Beans (super lecker), krosser Bacon, Rührei, die in diesem Urlaub schon häufiger genossenen Hackröllchen, hashbrowns, tacos - alles mit Soßen, O-Saft, noch mehr Kaffee etc.

Wir schmausen opulent, der Tag kann kommen. Nun heißt es umziehen zum Ausritt und schon sitzen wir auf unseren nun schon bekannten und lieb gewonnenen vierbeinigen Freunden. Die Gruppe ist größer heute morgen, deshalb begleiten uns viele Wrangler. Ich glaube, es waren 10 Gäste und 7 Begleiter/-innen. Der Ausritt ist wieder wunderschön und die Strecke ist deutlich anspruchsvoller als gestern. Da geht es so einige Male sehr eng steil auf und ab, die Pferde beherrschen das aber mühelos und wir helfen, so gut wir können.

Anschließend haben wir einige Stunden „frei“ und wir haben uns ganz bewußt für heute nichts weiteres vorgenommen; das Auto bleibt stehen und wir genießen den Tag auf der Terrasse, beim Herumstrolchen über die Ranch und mit den Fotos von gestern, die noch gesichtet und für den Upload vorbereitet werden wollen.

Um 12:00 Uhr gibt es schon wieder was zu essen: Taco-Wraps in 4 verschiedenen Geschmacksrichtungen, ich entscheide mich für Schinken und Turkey; dazu passt es sehr leckeres Zitronen-Erbsen-Couscouss - Fritten zusätzlich: nein danke, wir platzen jetzt schon. Wie schon beim Frühstück unterhalten wir uns ausgiebig mit Pat und Ricky.

Bald ist es 14:00 Uhr und unser letzter Slow Ride für dieses Jahr steht an. Zu sechst plus Begleitungen brechen wir auf; Pat und Ricky sind wieder dabei. Und nochmal geht es über Stock und Stein. Mein Eindruck: die Strecken werden von Ritt zu Ritt anspruchsvoller. Es ist mir ein Rätsel, wie die Pferde im Geröll, tiefen Sand und vor allem bei extrem steilen Stücken bergauf oder bergab so trittsicher sein können. Ich habe volles Vertrauen in Pablo - nicht auszudenken, wenn wir stürzen würden.

Einen einzigen heiklen Moment gibt es, als die drei Pferde vor mir scheuen und leicht hochgehen; Gabi genau vor mir. Auch Pablo macht einen Satz. Mein erster Gedanke: Klapperschlange auf dem Weg. Aber es ist „nur“ ein Mule Deer, dass sich sicher genau so erschreckt hat wie wir und nun hastig in die Büsche flüchtet. Schnell kommen alle zur Ruhe und weiter geht es.

Kurz darauf machen wir eine Pause - das hatten wir auch noch nicht. Es gibt Bier und Nachos, auf dem Foto mit Gabi, Pat und Ricky kann man sehen, welchen Spaß wir hatten. Es gibt sogar eine zweite Dose und dann sitzen wir wieder auf; ganz ohne Steighilfe.

Zurück auf der Ranch bearbeite ich die Fotos von gestern und heute; ein Hochzeitspaar macht Fotos vor unserer Tür, zwei Harleyfahrer mit mächtig aufgemotzen Maschinen kommen an. Gabi fängt zwischendurch noch einen Stier mit dem Lasso (klappt auf Anhieb; sie ist ein Naturtalent). Es ist immer was los. Zum Abendessen setzen wir uns wieder zu Pat & Ricky; es gibt Salat, Spare-Ribs (juhu!), Maiskolben und Kartoffelgratin; zum Nachtisch Erdbeerkuchen.

Die beiden laden uns in aller Ernsthaftigkeit ein, sie in Alabama besuchen zu kommen, wann immer wir Lust haben. Fotos von ihrem Anwesen direkt am See lassen keinen Zweifel aufkommen, dass Platz genug da ist (allein im Erdgeschoss 3 derzeit ungenutzte Badezimmer).

Wir wechseln in den Saloon, wo heute ein Cowboy recht gut singt. Ich überspiele Pat und Ricky die besten Fotos der letzten beiden Tage und auch einige, die ich von ihnen geschossen habe, auf einen Stick. Dann möchten die beiden unsere Hawaii-Bilder von 2015 sehen und wir schauen tatsächlich unsere Topfotos von damals alle an. Darüber vergeht die Zeit, der Cowboy unterhält uns immer noch und irgendwann sind wir wieder auf dem Zimmer. Jetzt ist der Bericht fertig geschrieben und ich muss nur noch hoffen, dass das Wifi sich wieder gefangen hat. Eben ging nix in Sachen upload. Morgen leider keine Ausritte mehr, dafür der kurze Wechsel nach Tucson mit neuen Erlebnissen.

Gladbach hat gewonnen (so gerade noch) und ein wunderbarer Tag geht zu Ende. Ob wir wieder hierher kommen, hat Pat eben gefragt. „Ich denke ja!“ habe ich geantwortet; wenn wir gesund bleiben …

Tagesetappe: 0 Kilometer
Übernachtung: Tombstone Monument Guest Ranch, AZ
© 2017 Gabi & Jürgen